Fast schon das Flair eines Sommerfestes hatte in diesem Jahr die Jahreshauptversammlung des Landshuter Rudervereins. Am vergangenen Freitag trafen sich die Mitglieder des Vereins bei schönstem Wetter unter freiem Himmel auf dem Gelände des Bootshauses zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen. Besonders begrüßte die Vorsitzende Walburga Fischbach unter den Anwesenden die beiden Ehrenmitglieder Christa und Josef Haindl.
Zu Beginn gab die Vorsitzende einen Rückblick auf ein in jeder Hinsicht besonderes Jahr. Nachdem zu Jahresbeginn noch einige Veranstaltungen wie die Jahreshauptversammlung, ein Kurs zur Bootspflege und auch der Frühjahrsarbeitsdienst stattfinden konnten, ruhte das Vereinsleben ab März. Auch alle sportlichen Veranstaltungen des Jahres wurden abgesagt. Erfreulich war, dass trotz des Lockdowns das Rudern im Einer und Zweier als Individualsport weiterhin möglich war. So erruderten die Mitglieder des Vereins im Laufe des Jahres in 2005 Fahren insgesamt 21.093 km. Als im Sommer des Jahres leichte Lockerungen vorgenommen wurden, führten die Übungsleiter zwei Anfängerkurse durch. Durch die daraus resultierenden Neuaufnahmen blieb die Zahl der Vereinsmitglieder trotz weniger Kündigungen stabil.
Sportleiter Olaf Klein bedauerte in seinem Jahresrückblick, dass die sportlichen Aktivitäten im Jahr 2020 coronabedingt äußerst eingeschränkt waren. Lediglich eine Ruderin konnte an einem Wettkampf teilnehmen: Noch im Januar fuhr Marion Engel zur deutschen Ergometermeisterschaft nach Starnberg und belegte dort in ihrer Altersklasse den zweiten Platz.
Erfreuliches zum Kassenstand hatte die Schatzmeisterin Eveline Gruber zu berichten. Obwohl die Einnahmen aus Aktivitäten und Festivitäten nahezu weggebrochen sind, konnte der Verein aufgrund eines erhöhten Spendenaufkommens der Mitglieder das Jahr mit einer positiven Bilanz abschließen. Die Jugendwartin Melanie Würz berichtete aus der Jugendversammlung den Wunsch der Vereinsjugend, das neue Jugendboot im Andenken an die verstorbene Ruderkameradin Felicitas Arnold zu benennen.
Ein besonderer Höhepunkt einer jeden Jahreshauptversammlung ist die Ehrung der Kilometermeister. Kilometermeister wird derjenige Ruderer, der innerhalb eines Jahres die meisten Kilometer in seiner Altersklasse rudert. Im Jahr 2020 waren dies bei den Mädchen bis 14 Jahre Carolin Soika, bei den Jungen bis 14 Jahre Vitus Benda. Die meisten Kilometer bei den Junioren erruderte Jakob Bogenrieder, bei den Männern Martin Soika. Gesamtkilometermeisterin und gleichzeitig Kilometermeisterin der Frauen wurde Marion Engel. Das Fahrtenabzeichen des Deutschen Ruderverbandes erhielten Walburga Fischbach und Thomas Richter.
Für zehn Jahre Mitgliedschaft wurden Elvira Haller, Philip Schmid, Michael Trautner, Felix Trautner und Elfriede Kaufmann-Guerrero geehrt. Seit 25 Jahren Mitglied des Vereins ist Thomas Richter.
Erstmalig wurden auch zwei Mitglieder des Vereins für 60 jährige Mitgliedschaft geehrt: Dr. Günter Krebs und Horst Meindl halten dem Verein seit sechs Jahrzehnten die Treue. Zur Ehrung der beiden langjährigen Mitglieder hielt das Ehrenmitglied Josef Haindl eine Laudatio, in der er auf die gemeinsam im Verein erlebte Zeit mit den Ruderkameraden zurückblickte.
In der anschließenden Behandlung der Anträge der Mitglieder wurde vor allem ein Antrag zur Anschaffung eines neuen Bootes kontrovers diskutiert.
Mit Spannung erwartet worden waren die Neuwahlen der Vorstandschaft, hatte doch bereits im Rahmen der letzten Jahreshauptversammlung die seit 18 Jahren amtierende Vorsitzende Walburga Fischbach angekündigt, nicht mehr für das Amt der Vorsitzenden kandidieren zu wollen. Als neuer Vorstand wurde aus der Mitgliederversammlung Florian Aichinger vorgeschlagen, der dem Landshuter Ruderverein seit seiner Zeit als Kinderruderer eng verbunden ist. Seine Wahl zum neuen Vorsitzenden erfolgte einstimmig. Als weitere Mitglieder des Vorstandes wurden Olaf Klein als Sportleiter und Eveline Gruber als Schatzmeisterin in ihrem Ämtern bestätigt. Ebenfalls bestätigt wurde die Mehrzahl der Mitglieder des Vereinsausschusses. Neu besetzt wurden nur das Amt der Vergnügungswartin mit Petra Huber und das Amt der Wanderruderwartin mit Walburga Fischbach. Die beiden bisherigen Amtsinhaber waren nicht mehr zur Wahl angetreten.
Zum Ende der Jahreshauptversammlung nutzte der frisch gewählte Vorsitzende die Gelegenheit, sich bei der scheidenden ersten Vorsitzenden Walburga Fischbach für ihre herausragende Leistung an der Spitze des Vereins in den vergangenen 18 Jahren zu bedanken und ihr ein kleines Präsent zu überreichen.